REGION

Otterland Sachsen-​Anhalt

Über die Modellregion

Im Süden Sachsen-Anhalts, im Einzugsgebiet der Weißen Elster, fließt ein Bach mit großem Potenzial als Wanderkorridor für den Fischotter: die Aga. Sie verbindet nicht nur Thüringen mit Sachsen-Anhalt, sondern könnte einige kleinere Trittstein-Lebensräume zu einem Biotopverbund verknüpfen. Dafür müsste der Bach allerdings frei von Hindernissen sein. Noch unterbinden mehrere Wehre und Furten die Wanderrouten, vor allem für Fische, das Grundnahrungsmittel des Otters. Wir wollen die Aga für alle Wasserlebewesen wieder durchgängig gestalten.

Durchführende Organisation: Deutsche Umwelthilfe e. V.

Seit über 20 Jahren setzt sich die Deutsche Umwelthilfe e. V. für den Fließgewässerschutz ein. Seit 2012 unterhält sie einen Standort in Erfurt, der zum Sitz des Lebendige-Flüsse-Teams der DUH ausgebaut wurde. Von hier aus engagieren wir uns für den Fischotter, den Fließgewässer-Biotopverbund und die Vermittlung von Gewässerschutz-Themen. Dabei arbeiten wir interdisziplinär mit einer vermittlungsorientierten Perspektive, um an den Schnittstellen von Gewässer- und Naturschutz und bei widerstreitenden Interessen neue, integrative Wege zu gehen.

 

Anschrift der Organisation:
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Projektbüro Erfurt c/o KrämerLoft
Bahnhofstr. 16/Büßleber Gasse
99084 Erfurt

www.duh.de

Ansprechpersonen

Christin Hildebrandt
c.hildebrandt@duh.de

Oliver Hildebrandt
hildebrandt@duh.de

Zitat aus der Organisation

Naturschutz bedeutet mehr als nur Artenschutz: Es geht um die Wiederherstellung von funktionierenden Ökosystemen, für die darin lebenden Tier- und Pflanzenarten und uns Menschen.

Katharina Maier, Projektleitung "Deutschland wieder Otterland"

Schwerpunkt #1

Habitataufwertung

Ausgangssituation 

Während der Fischotter im Norden Sachsen-Anhalts weit verbreitet ist und sich erfolgreich ausbreitet, gilt der Süden auch geografisch bedingt als Einwanderungs- und Durchzugsgebiet. Die Aga spielt im Fließgewässersystem der Weißen Elster eine wichtige Rolle als Wanderkorridor. Die Verbesserung der linearen Durchgängigkeit hilft der Art sich weiter nach Westen und Süden auszubreiten.

 

Maßnahmen

  1. Prüfung der vorhandenen Furten und Wehre auf Funktionalität und Notwendigkeit
  2. Modellhafter Umbau mindestens einer Furt, um ungehinderte Wanderungsbewegungen zu ermöglichen
  3. Entfernung oder Umgestaltung möglichst vieler Querungsbauwerke
  4. Entfernung vorhandener Sohl- und Uferbefestigungen, Ersetzen durch natürliches Gewässersohlsubstrat
  5. Abstimmung mit Fachbehörden
  6. Maßnahmenplanung und Ausführung (Ausschreibung, Vergabe, Bauleitung, Abnahme)

 

Ziele

Über die Projektlaufzeit soll an möglichst vielen Querbauwerken die lineare ökologische Durchgängigkeit in der Aga verbessert werden.

Die Maßnahmen sollen den Lebensraum für den Fischotter insbesondere hinsichtlich der limitierenden Ressource Nahrung aufwerten.

Schwerpunkt #2

Monitoring und Öffentlichkeitsarbeit

Ausgangssituation 

Anhand aktueller Erfassungen sollen lokale Akteure über den Fischotter und bestehende Gefahren informiert und sensibilisiert werden, um die Bereitschaft für die Umsetzung von habitataufwertenden Maßnahmen zu erhöhen.

Maßnahmen

  1. Erfassung aktueller Nachweise des Fischotters an der Aga/EZG Weiße Elster und an den gelisteten Gefahrenpunkten
  2. Kamera-Monitoring an den um-/zurückgebauten Querungsbauwerken und/oder Passierhilfen, welche bis Projektende gebaut werden
  3. Zwei Begehungen pro Jahr an Stichprobenorten im Einzugsgebiet Weiße Elster
  4. Auswertung und Austausch mit anderen Modellregionen und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
  5. Austausch mit beteiligten Fachbehörden
  6. Vernetzung mit lokalen Akteuren zur Sensibilisierung für den Fischotter und den Biotopverbund

Ziele

In der Region soll die Durch- und Einwanderung erleichtert werden. Dadurch soll zu einer Bildung und Etablierung von Reproduktionszentren in der Region beigetragen werden und zu mehr positiven Fischotternachweisen führen.

Schwerpunkt #3

Gefährdungsschwerpunkte

Ausgangssituation 

Die bestehenden Gefahren sollen für die lokale Population und wandernde Individuen reduziert werden.

Maßnahmen

  1. Prüfung von Brückenbauwerken der Region, welche durch Weber & Trost (2014) als GFP gelistet sind, auf ihren aktuellen Stand, um für das Projekt geeignete Standorte zu identifizieren
  2. Abstimmung mit Fachbehörden
  3. Maßnahmenausschreibung

Ziele

An Bauwerken mit hoher Gefährdungs- und Zerschneidungswirkung in der Region soll die Durch- und Einwanderung erleichtert werden.

Modellregion Sachsen-Anhalt

Beiträge aus dieser Region

Bilder aus der Region

Förder:innen aus dem Bundesland

Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-​Anhalt

www.mwu.sachsen-​anhalt.de