REGION

Otterland Sachsen

Über die Modellregion

Sachsen ist eine wichtige Quellregion für Fischotter. Ausgehend von der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft im Nordosten Sachsens, breitete sich der Fischotter seit den 1980er-Jahren entlang der Fließgewässer nach Süd- und Westsachsen aus. Die Funktion als Quellregion – auch für benachbarte Gebiete – soll insbesondere durch Lebensraumschutz und Schutz der Einzeltiere sowie die Herstellung barrierefreier Migrationsrouten gesichert werden. Das Teilprojekt soll die Bedingungen im Biotopverbund zur Ausbreitung des Fischotters in südwestlicher Richtung begleiten und verbessern. Ziel ist die Vernetzung der Gewässerlandschaften, um weitestgehend ungestörte Wanderbewegungen des Fischotters zu ermöglichen.

Durchführende Organisation: Naturschutzinstitut Region Dresden e. V. (NSI)

Das Naturschutzinstitut Region Dresden e. V. widmet sich seit über 30 Jahren dem Naturschutz und hat in dieser Zeit eine Vielzahl von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Projekten erfolgreich bearbeitet. Bereits mit dem vorherigen Fischotterprojekt „Lutra lutra“ (gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)) konnten bedeutende Erkenntnisse zum Fischotter im sächsisch-tschechischen Grenzraum gewonnen werden. Diese Arbeit soll nun im Projekt „Deutschland wieder Otterland“ in Nordwestsachsen fortgesetzt werden.

 

Anschrift der Organisation:
AG Naturschutzinstitut Region Dresden e. V.
Weixdorfer Straße 15
01129 Dresden

www.nsi-​dresden.nabu-​sachsen.de

Ansprechpersonen

Zitat aus der Organisation

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.

Franz Kafka

Ein Plädoyer zum Handeln – denn ohne unser Tun können wir weder Arten schützen, noch zu besseren Lebensbedingungen für Lebewesen beitragen.

Schwerpunkt #1

Ver- und Ausbreitungskorridore

Ausgangssituation 

  • Der Fischotter war in Sachsen nie ganz verschwunden – auch deshalb sind umfangreiche Datengrundlagen vorhanden
  • Eine wichtige Funktion für die Ausbreitung in westliche Richtung

Maßnahmen

  • Einpflege bereits gewonnener Daten
  • Betrachtung von Querverbauungen im Gewässer (Wehre, Abstürze, Sohlschwellen usw.) als Wanderhindernisse und potenzielle Gefahrenstellen
  • Nachkontrolle von als gefährlich eingestuften Bauwerken
  • Identifikation von Gefahrenstellen mittels Erfassung sowie Identifikation von Wanderhindernissen

 

Ziele

  • Kenntnisse der bestehenden Ausbreitungsbarrieren im Projektraum (Nord-West-Sachsen) gewinnen
  • Verstetigung und Nutzbarmachung bereits bestehender Daten
  • Neubewertung der Bauwerke im Hinblick auf ihr Gefahrenpotenzial

Schwerpunkt #2

Umsetzung von Maßnahmen

Ausgangssituation

  • anhaltende Gefährdung durch Verkehr als primäre Todesursache von Fischottern in Sachsen
  • verminderter Ausbreitungsverbund nach Westen

Maßnahmen

  • Auswertung der Totfunde und Ableiten erforderlicher ortskonkreter Schutzmaßnahmen;
  • Konzeption von Maßnahmen zur Verbesserung des Biotopverbundes
  • Kontaktaufnahme mit Verwaltungen, zuständigen Behörden und lokalen Akteuren
  • Entwicklung weiterer Maßnahmen und Umsetzungskonzepte
  • Entschärfung der Gefährdungsstellen, beispielsweise durch den Bau von Bermen oder Leitzäunungen

Ziele

  • Verbesserung des Biotopverbundes in westlicher Richtung durch Gewässerrenaturierung
  • Entschärfung von  Migrationsbarrieren beziehungsweise Gefährdungsstellen

Schwerpunkt #3

Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit

Ausgangssituation 

  • Fischotter als dämmerungs- und nachtaktive Art sind in der Bevölkerung wenig bekannt und geachtet.
  • Der Fischotterschutz wird bei Bauvorhaben zu wenig beachtet.

Maßnahmen

  • informeller Austausch und Kooperation mit diversen Akteuren (UNB, Vereine, Verbände, Ehrenamt)
  • Information der  Öffentlichkeit mit Materialien über das Gesamtprojekt
  • Vorträge zum Projekt
  • Bereitstellung und Darstellung von Ergebnissen, die in die Objektdatenbank eingepflegt worden sind

Ziele

  • Fischotter in der Projektregion Nordwest-Sachsen stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken
  • Netzwerk Fachkompetenz – Expert*innengespräche (mit Unterer Naturschutzbehörde, Naturschutzinstitut Sachsen in Leipzig, lokalen Akteuren)
  • Bewusstseinsstärkung der Artenschutzbelange bei den beurteilenden Behörden
  • Bereitstellung von ortskonkreten Maßnahmenbeschreibungen zur Umsetzung lokaler Fischotterschutzmaßnahmen an Gefährdungsstellen und Migrationshindernissen für Behörden und Akteure
  • Publikationen und Beiträge in regionalen Medien

Modellregion Sachsen

Downloads aus der Region

Projekt Lutra lutra – Informationsbroschüre mit Maßnahmenkatalog

Das grenzüberschreitende Projekt widmete sich der Erforschung der Fischotter-​Population im deutsch-​tschechischen Grenzraum, mit dem Ziel, Gefahrenstellen für wandernde Fischotter zu identifizieren und Lösungen zu deren Entschärfung oder Beseitigung zu entwickeln.

Beiträge aus dieser Region

Unterwegs im Projektgebiet

1. November 2024

Die Kartierarbeiten im Landkreis Leipzig haben begonnen und wir konnten, neben vielen Spuren, die wir gefunden haben, auch einen Fischotter auf der Wildkamera festhalten! Breits […]

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Bilder aus der Region

Förder:innen aus dem Bundesland

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Gefördert mit Mitteln des Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

www.smekul.sachsen.de