REGION

Otterland Nordrhein-​Westfalen

Über die Modellregion

Die Modellregion umfasst das Ravensberger Hügelland in Ostwestfalen-​Lippe (6.520 km²) mit dem Kreis Herford und liegt im Osten des Bundeslandes NRW. Die Region ist ein wichtiges Bindeglied in der Verbreitungslücke des Fischotters in Mitteleuropa. Im Einzugsbereich von Weser und Ems durchfließen das Gebiet zahlreiche kleine Flüsse und Bäche. Die bestehende Population des Fischotters soll intensiv gestärkt, ihre Ausbreitung in benachbarte Gebiete unterstützt werden - ebenso wie der Austausch unter den weit entfernt lebenden Teilpopulationen in NRW.

Durchführende Organisation: Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e.V.

Vertreter:innen aus Naturschutz, Landwirtschaft, Politik und Verwaltung des Kreises Herford haben 1992 die Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e. V. gegründet. Die Station betreut zahlreiche Schutzgebiete durch praktischen Naturschutz zum Erhalt von Fauna und Flora. Sie unterhält eine hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle und verfügt über ein dichtes Kontaktnetz zu weiteren Biologischen Stationen, dem Gewässerentwicklungsprojekt Weser-Werre-Else, den Kommunalverwaltungen der Region, der Bezirks- und Landesregierung und den zuständigen Straßenbauverwaltungen. Der Verein verfügt über mehrjährige Erfahrung im Monitoring und Schutz des Fischotters.

 

Anschrift der Organisation:
Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e.V.
Am Herrenhaus 27
32278 Kirchlengern

www.bshf.de

Ansprechperson

Zia Paul
paul@bshf.de

Zitat aus der Organisation

Wissenschaftlich heißt der Otter „Lutra“ und meint ein Wesen, das im Wasser lebt. Sprachlich verwandt ist das urgermanische Wort „udros“. Das erinnert an das moderne Wort „Otter“. Beides meint einfach „Wasser“ und so kann der Otter als Symbol für Wasser „an sich“ verstanden werden. Beim Otterschutz offenbaren sich demnach die Chancen und Risiken für den gesamten Lebensraum Gewässer.

Klaus Nottmeyer, 1. Vorsitzender der Biologischen Station Ravensberg im Kreis Herford

Schwerpunkt #1

Ausgangssituation 

In diesem Gebiet ist der Zustand der Fließgewässer und Randbereiche unzureichend.

 

Maßnahmen

  1. Aufnahme des Istzustandes der maßgeblichen Fließgewässer und wichtiger Nebengewässer
  2. Entwicklung von aufwertenden Maßnahmen und Umsetzung an verschiedenen Gewässern (Else, Werre, Warmenau, Asbeke-Kinzbachtal u. a.)
  3. Maßnahmen an Gewässerrandstreifen: zum Beispiel Einschränkung von Abholzung von Ufergehölzen/Mahd der Uferböschung sowie Anpflanzung standortgerechter Sträucher und Bäume

 

Ziel

Die Umsetzung von strukturellen Maßnahmen verbessert die Habitatqualität entlang der entsprechenden Gewässer, sodass neue potenzielle Lebensräume entstehen.

Schwerpunkt #2

Ausgangssituation 

Die aktuelle Gefährdung beruht insbesondere auf dem Straßenverkehr und verschiedenen Wanderhindernissen sowie Querbauwerken an Fließgewässern.

Maßnahmen

  1. Identifikation von Gefahrensituationen und Konfliktpunkten
  2. Kontaktaufnahme mit Kommunalverwaltungen und Verantwortlichen
  3. Beseitigung der erfassten Hindernisse und ergänzende Biotopgestaltungsmaßnahmen
  4. Falls eine Entfernung des Konfliktpunktes nicht umsetzbar ist, wird das Hindernis soweit möglich entschärft (ggf. Leitzäunungen)

Ziel

Die Beseitigung der Konfliktpunkte reduziert das Gefahrenrisiko für einzelne Individuen und erhöht die Überlebensrate der Population.

Schwerpunkt #3

Ausgangssituation 

Es fehlen Rückzugsmöglichkeiten und Tagesverstecke für die Fischotter.

Maßnahmen

  1. Erweiterte Erfassung von Fischotternachweisen und potenziellen Gebieten mit den notwendigen Habitatqualitäten
  2. Einrichtung spezieller Schutzzonen
  3. Schaffung zusätzlicher Lebensräume mit der Entwicklung von Gewässeraltarmen und anderen Stillgewässern in den Gewässerauen
  4. Monitoring der entstandenen Bereiche

Ziele

Die Einrichtung der Schutzzonen sorgt für die Stabilisierung und Ausbreitung der Population. Die Anzahl der Lebendfunde (Fotobeweise) beziehungsweise der Verbreitungsnachweise (Trittsiegel/Losung) wird verfünffacht

Modellregion Nordrhein-Westfalen

Beiträge aus dieser Region

Bilder aus der Region

Förder:innen aus dem Bundesland

Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-​Westfalen

www.umwelt.nrw.de

Die Stiftung für die Natur Ravensberg

www.stiftung-ravensberg.de