REGION

Otterland Hessen

Über die Modellregion

Seit 2013 ist der Fischotter zurück in Hessen und besiedelt dabei vor allem die nordöstlichen Landkreise wie den Vogelsbergkreis und den Schwalm-​Eder-​Kreis, welche im Zentrum der Projektregion liegen. Er ist aber auch im hessischen Spessart und der Wetterau wieder zu finden. Nach wie vor handelt es sich hierbei um nur wenige Tiere. In Hessen ist es daher wichtig, die vorhandenen kleinen Populationen zu unterstützen, eine möglichst gefahrlose Ausbreitung Richtung Süd-​Ost zu ermöglichen und geeignete Lebensräume zu schaffen.

Durchführende Organisation: Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.

Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1964 für den Schutz der Vogelwelt und der Natur in Hessen einsetzt. Die HGON engagiert sich durch Forschung, Umweltbildung, Flächensicherung, politisches Engagement sowie im Rahmen verschiedener Artenschutzprojekte für den Erhalt von Artenvielfalt und Lebensräumen. Als Mitglied des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) koordiniert die HGON das Vogelmonitoring, außerdem sind verschiedene faunistische Landesarbeitsgruppen, wie der AK Libellen, hier angesiedelt.

 

Anschrift der Organisation:
Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) Lindenstraße 5
61209 Echzell

https://www.hgon.de/

Ansprechpersonen

Projektleitung:
Inga Hundertmark
inga.hundertmark@hgon.de

Projektmitarbeit:
Andrea Willinghöfer
andrea.willinghoefer@hgon.de

Zitat aus der Organisation

Der Fischotter ist ein wichtiger Bioindikator. Seine Rückkehr spiegelt den Erfolg unserer langjährigen Bemühungen um die Renaturierung hessischer Gewässer wider.

Rudolf Fippl (stellvertretender Vorsitzender der HGON)

Schwerpunkt #1

Objektdatenbank und Ausbreitungskorridor

Ausgangssituation 

Der Fischotter ist erst vor wenigen Jahren nach Hessen zurückgekehrt und befindet sich noch in der Ausbreitung, dennoch sind bereits vier Totfunde zu verzeichnen.

Bewertungen zum Gefährdungspotenzial von Brücken liegen nur unvollständig aus bisherigen Gutachten vor. Weitere Untersuchungen können an diesen Daten aber gut anknüpfen.

 

Maßnahmen

  1. Identifikation von Gefahrenstellen und Aufbau einer Objektdatenbank (mindestens 300 Brücken), Auswahl von nachzurüstenden Brücken anhand ihrer Priorität für den Biotopverbund
  2. begleitendes genetisches Monitoring, um Herkunft und Anzahl residenter und migrierender Fischotter zu ermitteln; Schaffung einer Grundlage für die Auswahl von Umbaumaßnahmen sowie für Renaturierungsmaßnahmen des Biotopverbunds
  3. Austausch mit Kommunalverwaltungen und Hessen Mobil
  4. Nachrüstung/Umbau von ein bis zwei Brücken werden pro Jahr je Landkreis oder der Umbauprozess wird angestoßen.
  5. Erfolgskontrolle umgesetzter Maßnahmen

 

Ziele

  • Erstellung einer Objektdatenbank als Grundlage für zukünftige Umbaumaßnahmen sowie Handreichung für andere Akteure und als Grundlage für Kartierungen und Projekte oder Abschlussarbeiten
  • Bermen verbessern die Durchgängigkeit des Korridors und werden vom Fischotter und anderer Begleitfauna genutzt.

Schwerpunkt #2

Analyse von Biotopverbund inklusive Landkorridore

Ausgangssituation 

In Hessen gibt es bereits Programme und Initiativen, die Anknüpfungspunkte und Kooperationsmöglichkeiten bieten.

Es besteht ein Austausch mit betroffenen Akteuren und die HGON-Arbeitskreise vor Ort halten Kontakt zu den Behörden sowie Gemeinden.

Maßnahmen

  1. Kontaktaufnahme mit allen Beteiligten (mindestens 20 Kontakte pro Jahr):
    • Hessen Mobil
    • HessenForst
    • Regierungspräsidien (Obere Naturschutzbehörden, Obere Fischereibehörden und Obere Wasserbehörden)
    • Untere Naturschutzbehörden
    • Untere Wasserbehörden
    • Untere Fischereibehörden
    • HMUKLV
    • HLNUG
    • Kommunen
    • Gewässernutzer (Fischereiverbände etc.) und Nutzung von Synergien mit bestehenden Programmen/Projekten:
      - Hessische Biodiversitätsstrategie
      - Integrierter Klimaschutzplan
      - 100 Wilde Bäche
      - Nachhaltigkeitsstrategie Hessen
      - Umsetzung der WRRL

     

    Anstoß von biotopverbessernden Maßnahmen in Kooperation mit anderen Akteuren/Projekten bzw. dem Land Hessen:

    • Förderung der natürlichen Fischfauna
    • Herstellung der linearen Durchgängigkeit an Stauanlagen
    • Habitatverbesserung im Gewässer durch Laufverlängerung, Ufer- oder Sohlgestaltung
    • Verbesserung von Habitaten im Uferbereich (Gehölzentwicklung)
    • Verbesserung von Habitaten im Gewässerentwicklungskorridor einschließlich der Auenentwicklung
    • Wiederanschluss von Altgewässern und Seitenarmen (Quervernetzung)

     

    Zudem wird die Beauftragung von fünf Biotopkonzepten oder der Überarbeitung bestehender Konzepte unter Berücksichtigung des Fischotterschutzes und der klimaresilienten Gestaltung des Biotopverbunds (ein Konzept je Landkreis der Projektregion) angestrebt. Es sollen darüber hinaus fünf Landschaftswerkstätten (eine Landschaftswerkstatt je Landkreis der Projektregion) durchgeführt werden.

Ziele

  • Umsetzung der hessischen Biodiversitätsstrategie im Sinne des Otterschutzes. Dazu gehören alle Bereiche der Biodiversitätsstrategie, von angewandtem Artenschutz bis hin zur Förderung des Biotopverbunds und der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie.
  • Ergebnisse der Landschaftswerkstätten dienen als Handreichung für Behörden für verbessernde Maßnahmen im Biotopverbund.

Schwerpunkt #3

Öffentlichkeitsarbeit und Konfliktprävention

Ausgangssituation 

Die HGON ist als Naturschutzverband bereits in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv und bietet Veranstaltungen und Fortbildungen zum Thema Fischotter an.

Es bestehen gute Kontakte zum HLNUG und HessenForst (Funktionsbeamte Naturschutz) sowie erste Kontakte zu den Fischereiverbänden.

Maßnahmen

  • je Landkreis jährlich mindestens ein Fachvortrag zum Fischotter
  • einmal jährlich Schulungen regionaler Fischotterschützer*innen
  • mindestens fünf Kontakte zu Landnutzern (Fischerei, Jagd, Freizeitsport) pro Jahr
  • eine Schulungsveranstaltung für HessenForst pro Jahr.

Ziele

  • Fischotter stärker im Bewusstsein der Land- und Gewässernutzenden verankern und positiv besetzen.
  • Kooperation mit Vereinen vor Ort etablieren.

Modellregion Hessen

Downloads aus der Region

Rückkehr des Fischotters (Lutra lutra) nach Hessen

Ein Blick auf 10 Jahre Monitoring und genetische Untersuchungen.

Beiträge aus dieser Region

Fischotterschulung HessenForst 2024

31. Oktober 2024

Mit zunehmender Ausbreitung des Bibers und Fischotters in Hessen wurden die Aufgaben im Management beider Arten vor einigen Jahren neu organisiert und dabei dem Landesbetrieb […]

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Bilder aus der Region

Förder:innen aus dem Bundesland

Hes­si­sches Minis­te­rium für Land­wirt­schaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat 

www.landwirtschaft.hessen.de